Turm

Spurlos verschwunden

Spurlos verschwunden ist leider Ende des 19. Jahrhunderts der freistehende Glockenturm aus Backsteinen mit rundbogigen Schalllöchern, wie er bei der St.-Georg Kirche Nortmoor oder auch der Marien Kirche in Holtland zu sehen ist.

1879 wurde dieses auf der nordwestlichen Seite auf dem Kirchhof stehende Glockenhaus abgerissen und durch einen neuen Turm ersetzt.

Kirchturmneubau

Am 1. Juni 1875 fasste der Kirchenvorstand der Kirchengemeinde Logabirum den Beschluss zum Neubau eines Kirchturms, der direkt an die Westseite der Kirche angebaut werden sollte.

In einem Schreiben des königlichen Consistoriums Aurich vom 22. August 1877 an den Grafen von Wedel ist zu diesem Beschluss d er Kirchenvorstandes folgendes zu lesen: " ...der Kirchenvorstand hat nicht Meinungen zu äußern, sondern bindende Entschlüsse zu fassen. ... Zum Zwecke des Turmbaus mag die Gemeinde keinesfalls ein höheres Darlehen als 9.000,- Mark aufnehmen, welches in sechs Jahren zu tilgen sein wird. ..."

Der neue Turm wurde an die Westseite angebaut und mit vier Giebeln aus Ziegelsteinen dreigeschossig gemauert. In jedem Stockwerk wurden zwei Rundbogenfenster pro Seite eingebaut. Zunächst war der Turm für zwei Glocken vorgesehen.

Schon 1892 wurde eine derart schlechte Abwässerung am Kirchturm bemängelt, die bereits zu Fäulnis an den Holzkonstruktionen geführt hatte, da ein großer Teil des Wassers nach innen drang. Während einer Kirchenbesichtigung am 27. November 1892 stellte man eine starke Verwitterung fest und entschied, dass der Turm dringend sanierungsbedürftig sei.

Im Sommer 1922 wurde die Turmeindeckung durch Blitzeinschlag stark beschädigt. Der damalige Gemeindepastor Köppen ließ neben einer erneuten Schiefereindeckung nun auch eine Blitzableiteranlge installieren.

1938 wurde eine Kirchturmerneuerung geplant, die aber durch den Ausbruch des zweiten Weltkrieges verhindert wurde.
Quelle: deutlich sichtbare Schden nach dem Krieg
Im Frühjahr 1945 standen Loga und Logabirum unter ständigem Artilleriebeschuss. Durch eine explodierende Granate entstanden schwere Schäden unter anderem auch am Dach und Mauerwerk des Turms.

Durch Splitter dieser Granate bekam die Stahlglocke einen tiefen Riss, der nicht mehr geschweißt werden konnte.

1958 bestand für die Gottesdienstbesucher so große Gefahr durch herabfallende Steinbrocken aus dem beschädigten Mauerwerk, dass zum Schutz ein Holzgestell über dem Eingang errichtet wurde. So wurde im Dezember 1959 zunächst die Turmpyramide mit einer Gesamtfläche von 88 qm innerhalb der vier Giebelspitzen verankert.

Im darauffolgenden Frühjahr begann eine Fachfirma Linde aus Berlin mit der Instandsetzung des Turmes und dem Abbruch der ebenfalls durch Kriegseinwirkung schwer beschädigten Turmgiebel. Leider konnte der Turm in seiner ursprünglichen Form nicht erhalten werden.

Trotz aufwändigen Renovierungen waren die Schäden wegen zu schlechtem Mauerwerk und Kriegseinwirkungen zu groß.

Nach vielen Überlegungen wurde schließlich eine völlige Ummantelung des gesamten Turms mit neuem Mauerwerk und in Geschossabstand eingezogenen Betondecken realisiert.

Heute beträgt die Höhe des Turms 29,55 Meter, wovon allein die kupferne Turmhaube 13,4 Meter mißt.